2799 Exodus der Altele

Beobachtung des Exodus der Altele, die vor ihrer sich aufblähenden Sonne fliehen müssen.

Ein Schiff der Europäischen Forschungsstiftung erreicht das System der Altele zu einem Zeitpunkt, als der Zentralstern sich auf den 10-fachen Durchmesser aufgebläht hat. Die Temperaturen des vorher bewohnbaren Planeten beträgt 350 K. Die gesamte Zivilisation wird zu dieser Zeit von den inneren Planeten zu den äußeren Gasplaneten verlegt.

2800 Chinti Bürgerkriege

Zeit der streitenden Schwärme. Chinti-Schwärme kämpfen um die Vorherrschaft. Die Auseinandersetzungen dauern mit Unterbrechungen 300 Jahre an. Um 3060 kann die Chsfzsh-Fraktion ihre größten Konkurrenten bezwingen. Bis 3100 ist die Chinti-Sphäre wieder geeint.

2801 Inbetriebnahme einer uralten Funkrelaisstrecke

Inbetriebnahme einer uralten, von einem unbekannten Volk vor ca. 200.000 Jahren erbauten Funkrelaisstrecke zwischen Rama und Sterge.

Naturgemäß existieren Hyperfunkstrecken sehr lange. Im Allgemeinen werden sie nicht abgebaut, sondern überdauern die Zivilisation, die sie geschaffen haben. Die Funkstrecken geraten in Vergessenheit, wenn die Knotenpunkte im Lauf der Geschichte sich irgendwann einmal Technik oder Unterhalt nicht mehr leisten können. Obwohl Hyperfunkstrecken aus tausenden oder hunderttausenden von Tranceivern bestehen und inzwischen viele Zivilisationen solche Strecken aufgebaut haben, verlieren sich die Stationen im interstellaren Raum. Nur unter besonders günstigen Umständen gelingt die Lokalisierung und Inbetriebnahme einer existierenden Funkstrecke.

Die Entdeckung der Funkstrecke Rama-Sterge war ein solcher Glücksfall. Sie war möglich nach der Entschlüsselung der Speicher der alten sogenannten Zentrale des Schiffsfriedhofs im System der Sonne Duma bei Rama. Die Daten gaben eindeutige Hinweise auf Koordinaten und Funktionsweise der Funkstrecke zwischen Sterge und der Duma Zentrale. Trotzdem benötigte eine großangelegte Suche 23 Jahre zur Lokalisierung aller notwendigen Tranceiverstationen. Neuausrichtung und Aktivierung verschlangen weitere 15 Jahre. Dabei wurde auch der Anschluss von Duma nach Rama über drei Lichtjahre errichtet.

2804 Schutz für die intelligenten Grillka

Die Jagd auf die riesigen reptilienähnlichen Grillka von Aukkan wird verboten, als man bei ihnen eindeutig Partialintelligenz feststellt. Vermutungen darüber hatte es schon lang gegeben.

Zehn Jahre vorher wurde in einer von der Frechette Forschungsallianz finanzierten Studie festgestellt, dass die Grillka sehr ausgeprägte partielle Intelligenz vor allem in speziellen Bereichen sozialer Intelligenz besitzen. Diese starke Fokussierung war bisher noch nie beobachtet worden und war der Grund dafür, dass das Bewusstsein der Grillka in früheren Tests nicht entdeckt wurde. Erst eine neue Variante der Subramaniam Korrelationsanalyse zeigte scharfe, eindeutigen Spitzen im Spektrum. Nach der Entdeckung dauerte es sechs Jahre, bis die Grillka als Intelligenzwesen eingestuft wurden und weitere acht Jahre bis eine strenge Durchsetzung des Verbots die Jagd tatsächlich beendete.

2806 Weltraum Müll von Aliens in unserem Sonnensystem

Wie in vielen Sonnensystemen haben auch im Solsystem manche Besucher ihren Abfall hinterlassen. Die Hinterlassenschaften stammen von verschiedenen Besuchern aus ganz verschiedenen Zeiten. Auch die Zusammensetzung ist sehr unterschiedlich, von rein biologischen Abfällen über typische Abfälle des Raumschiffbetriebs bis zu kompletten Geräten. Vermutlich kann man auch das Kaio-Schiff dazuzählen, denn es wurde offensichtlich ausgeschlachtet und an einen Asteroiden befestigt zurückgelassen.

Der meiste Abfall befindet sich auf solaren Umlaufbahnen. In der Ekliptik sind 13 Objektgruppen bekannt und drei auf Bahnen mit mehr als 10 Grad Neigung, wobei die Entdeckungswahrscheinlichkeit für Objekte kleiner als 1 Meter außerhalb der Ekliptik wesentlich geringer ist. Die Objekte wurden vermutlich einfach ausgeschleust und verblieben auf der aktuellen Trajektorie.

In den meisten engen Solarorbits (bis zur Jupiterbahn) verschwinden kleine Objekte nach wenigen Millionen Jahren durch Kollisionen mit den Planeten, vor allem Jupiter, und durch Sturz in die Sonne nach Ablenkungen durch Planeten. Große Objekte in weiteren Solarorbits oder in planetaren Orbits bleiben länger.

Eine große Gruppe von Objekten mit einer Gesamtmasse von 8.000 Tonnen zum Teil radioaktiven Abfalls ist über die äußeren Saturnringe verteilt. Die Objekte sind etwa 20 Millionen Jahre alt. Simulationen zeigen, dass diese Gruppe als ein Stück lose zusammenhängenden Materials ausgesetzt wurde und sich durch die Gezeitenkräfte inzwischen weit verteilt hat.

Bis auf wenige Ausnahmen können die Relikte nicht bestimmten Völkern oder Vorgängen zugeordnet werden. Ein fünf Millionen Jahre altes kompaktes Paket von Abfällen mit biologischen Komponenten im Asteroidengürtel weist starke Verwandtschaften mit Solberg 86 III auf. Das biologische Codesystem ist identisch mit dem der dortigen Arten, die Organisation des Makrostruktursystems weicht aber deutlich ab. Der Umstand könnte im irdischen, DNA-dominierten Codesystem nur mit einer Parallelentwicklung von 500 Millionen Jahren erklärt werden. Man vermutet deshalb, dass mit dem Solberg Codesystem Bioengineering betrieben wurde und auf das Codesystem eine künstliche Makroordnung aufgesetzt wurde. Eine Technik, von der wir nur träumen können.

Eine historische Rarität ist eine 12.000 Jahre alte Sammlung defekter IT-Baugruppen aus der Frühzeit des Solemischen Reiches. Man weiß aus anderen Quellen, dass Erkunder des Reiches in der Anfangszeit Reisen weit über die damaligen Reichsgrenzen hinaus unternommen haben. Die zeitliche Einordnung bedeutet, dass der Besuch im Solsystem immerhin fast 4000 Jahre vorher geschah, bevor das Reich seine Grenzen in den lokalen Sektor ausdehnte. Einige Elemente haben akustische Hilfefunktionen, die immer noch funktionieren, so dass man heute, 12.000 Jahre später, die Sprache eines Instruktors aus der Anfangszeit des legendären Solemischen Reiches hören kann.

Gut zuordnen kann man auch 80 Tonnen von 14.000 Jahre alten biologischen Abfällen, die als Cluster verteilt über 100 Kubikkilometer die Sonne umkreisen. Die Abfälle stammen eindeutig von einem kisorischen Kreuzer des ersten Imperiums. Der Cluster wird 2806 entdeckt und als kosmischer Misthaufen Kisors bezeichnet; ein gefundenes Fressen für die Boulevardmedien des Solsystems bei der damaligen kisorfeindlichen öffentlichen Meinung.

Der sogenannte Weltraum-Müll ist der einfachste Beleg dafür, dass in der Umgebung des Solsystems schon seit vielen Millionen Jahren Raumfahrt betrieben wird. Es besteht kein Grund zur Annahme, dass die Verhältnisse in der übrigen Galaxie anders sind. Man kann außerdem davon ausgehen, dass nur ein geringer Bruchteil der Besucher Abfall hinterlässt. Bei den meisten Völkern ist es üblich, Abfall in die Sonne zu entsorgen. Das bedeutet, dass es noch wesentlich mehr Besucher im Sonnensystem gegeben hat. Die Gesamtheit der raumfahrenden Völker besucht alle Systeme viele Male, jedoch jedes Volk nur einen Bruchteil der Systeme. Die meisten Besucher treffen nicht auf eine Zivilisation, da die weitaus meisten Zivilisationen von intelligenten Wesen nur einen geringen Bruchteil der Lebensdauer eines Sonnensystems bestehen.