
3116 Shackleton-Aufstand

Sklavenaufstand in der Südpolregion des Erdmondes. Die irdischen Söldner der Fremdherrscher erheben sich. Sie wollen nicht mehr gegeneinander kämpfen.
Der Aufstand beginnt im offenen Bereich des Shoemaker-Kraters, wo dellianische Beschützer in bewaffneten Auseinandersetzungen um Einflussgebiete streiten. Nur wenige extrasolare Söldner sind beteiligt. Beiden Seiten benutzen vor allem menschliche Truppen. Seit einigen Jahrzehnten können sich die dellianischen Fremdherrscher des Solsystems keine extrasolaren Söldner mehr leisten. Deshalb werden verstärkt Menschen zum Kriegsdienst gezwungen. Sie werden als Söldner bezeichnet, sind aber meistens Sklaven, die von irdischen Regionen bereitgestellt werden müssen.
Der dellianische Beschützer der Erde (Terrax) lebt vor allem davon, dass er die anderen Beschützer mit Menschen versorgt. Der Beschützer der Erde wagt sich nicht selbst auf die Erde. Er regiert aus dem Orbit und zwingt Städte durch die Drohung mit kinetischer Bombardierung zur Kooperation. Die Erde hat keine Wahl als immer wieder Menschen mit den angeforderten Fähigkeiten bereitzustellen. Neben technischen Spezialisierungen sind vor allem Kampfeinheiten für die vielen Territorialkonflikte unter den Beschützern gefragt.
Noch 100 Jahre zuvor entsandte die Erde nur die Menschen. Ihre Ausrüstung stellten die Auftraggeber. Inzwischen verlangt Terrax komplett ausgerüstete hochtechnisierte Kampfeinheiten, die selbständig agieren können. Auch die höheren Ränge der Befehlshierarchie sind mit Menschen besetzt. Die dellianischen Beschützer, die diese Einheiten von Terrax kaufen und einsetzen, können sich trotzdem auf die menschlichen Truppen verlassen. Das Personal einer Kampfeinheit kommt immer aus einer der 1000 irdischen Megastädte. Alle mussten ihre Angehörigen zurücklassen. Die Drohung mit der Auslöschung der Heimatstadt dient als Druckmittel, um das Wohlverhalten der Kampftruppen zu erzwingen.
Während der Shoemaker-Auseinandersetzung kämpfen auf beiden Seiten Einheiten aus dem Jakarta-Megaplex. Als im Lauf der Kämpfe Gefangene gemacht werden, kommt es zu direkten Kontakten zwischen den Gegnern. Dabei stehen sich auch Freunde, Bekannte und Kollegen gegenüber. Manche wurden auf derselben Akademie ausgebildet. Es kommt zu Verbrüderung und ersten Streiks. Die Nachricht pflanzt sich wie ein Lauffeuer fort. Innerhalb weniger Stunden legen die meisten Truppenteile die Waffen nieder. Extrasolare Söldner und menschliche Truppen, die weiterkämpfen wollen, werden entwaffnet.
Reserveeinheiten beim Palast des Shackleton-Beschützers bringen den Palast und seine militärischen Funktionen in ihre Gewalt. Von dort aus greifen sie die militärischen Einrichtungen anderer lunarer Beschützer an. Einige menschliche Palastwachen auf den ganzen Mond schließen sich dem Aufstand an. Sie versuchen ebenfalls Kommandozentralen und Militärmaterial in ihre Gewalt zu bringen. Das gelingt aber nur in wenigen Fällen. Die meisten werden bei dem Versuch getötet.
Bis zu 12% des Mondes sind zeitweise in der Hand der Rebellen. Shackleton verfügt über ein Drittel der interplanetaren Kampfmittel des Mondes. Der Beschützer von Shackleton ist Outsourcing-Dienstleister für die kollektive Verteidigung der Dellianer im Solsystem. Alle Beschützer müssen einen Beitrag zur Systemverteidigung leisten. Für die kleineren Protektorate ist es ineffizient selbst interplanetare Kampfmittel bereitzustellen. Deshalb haben viele lunare Beschützer ihren Pflichtanteil für die Systemverteidigung an Lunax ausgelagert. Das ist der Grund dafür, dass ein Drittel der Langstrecken-Feuerkraft des Mondes bei Shackleton konzentriert ist. Nach dem ersten ballistischen Schlagabtausch kontrollieren die Rebellen sogar die Hälfte der funktionsfähigen Langstrecken-Waffensysteme auf den Mond.
Mit diesen Waffen greifen die Aufständischen nun Beschützer im Erde-Mond System an. Sie bedrohen auch der Palast von Terrax im weiten Erdorbit. Die Rebellen wollen verhindern, dass sich Terrax an ihren Heimatstädten rächt. Terrax’ Palast und Hofstaat sind den Aufständischen ausgeliefert. Seine Verteidigung könnte einem konzentrierten Angriff der lunaren Langstreckenwaffen nicht standhalten. Aber er würde den Angriff früh genug bemerken, um noch hunderte irdische Städte durch kinetische Schläge auszulöschen.
Terrax droht und verhandelt. Währenddessen organisieren sich die lunaren Beschützer. Sie mobilisieren ihre Truppen, um gemeinsam das Shackleton-Gebiet zurückzuerobern. Den Rebellen läuft die Zeit davon. Der Aufstand bleibt auf die Südhalbkugel des Mondes beschränkt. Andere Garnisonen irdischer Söldner im Solsystem schließen sich dem Aufstand nicht an.
Die Pattsituation hält einige Tage an. Dann geraten die Shackleton-Rebellen militärisch unter Druck. Sie müssen zurückweichen. Sie wehren sich gegen die Rückeroberung am Boden und durch weitere ballistische Angriffe auf dem Mond.
In einer spektakulären Kommandoaktion gelingt es den Rebellen, gleichzeitig die meisten Kampfmittel, die die Erde bedrohen, und den Palast von Terrax zu zerstören, ohne dass Terrax vorgewarnt wird. Scheinangriffe und Ablenkungsmanöver für diesen Befreiungsschlag verbrauchen einen Großteil der aktiven Langstrecken-Kapazität unter der Kontrolle der Rebellen. Damit ist die kinetische Bedrohung der irdischen Städte abgewendet.
Terrax hatte während den Verhandlungen heimlich seinen Palast verlassen. Die Rebellen konnten zwar seinen Palast zerstören, aber nicht seine Infrastruktur ausschalten oder ihn selbst töten. Er mietet nukleare Langstreckenraketen von L5-Beschützern und lässt 25 Raketen auf Jakarta, Bogor und Bandung abfeuern.
Seit 500 Jahren besitzt die Erde eine solide Abwehr gegen nicht-kinetische Angriffe als Teil der planetaren Verteidigung. Die Verteidigung wurde zwar im ersten Kisor-Krieg vollständig zerstört, aber danach wiederaufgebaut. Später wurden die Abwehrsysteme immer wieder auf den neuesten Stand gebracht. Ein regional begrenzter Angriff von 25 Langstreckenraketen mit Tochtermunition sollte für die planetare Verteidigung kein Problem sein. Das System war ausgelegt für eine 1.000.000-fach höhere Belastung in totalen interstellaren Kriegen gegen Chinti und Kisor. Aber nach 200 Jahren wirtschaftlichem Niedergang unter der dellianischen Besatzung ist das Verteidigungssystem in einem schlechten Zustand.
Auch die 25 gemieteten Raketen sind nicht voll funktionsfähig. Zwei detonieren beim Start und zerstören dabei ihre Startanlagen mit 14 weiteren Raketen in der Startphase. Neun Geschosse machen sich auf den Weg.
Die erste Phase der planetaren Verteidigung operiert normalerweise im hohen Erdorbit. Sie soll Langstreckenraketen neutralisieren, bevor die Tochtermunition freigesetzt wird. Diese Komponente ist nicht verfügbar, da die Plattformen von den dellianischen Besatzern übernommen wurden.
Von den neun Langstreckenraketen versagen drei vor dem Absetzen der Tochtermunition. Die übrigen sechs starten ihre Tochtermunition: je 80 Gefechtsköpfe und die typischen Durchbruchshilfen. Etwa 13% der Gefechtsköpfe kommen ohne Zutun der Abwehr vom Kurs ab oder verglühen nach Navigationsfehlern. 400 bleiben übrig.
In der zweiten Phase bekämpfen Railguns und Abfangraketen die einzelnen Sprengköpfe in der hohen Erdatmosphäre. Dabei müssen sie sich mit dem ganzen Spektrum elektronischer Kriegsführung befassen, das die Durchbruchshilfen der angreifenden Raketen entfalten. Die Sensoren der Verteidiger werden überschwemmt von falschen Signalen. Allerdings ist das elektronische Feuerwerk bei weitem nicht so stark, wie es sein könnte, wenn die elektronische Kriegsführung der Durchbruchshilfen ordentlich funktionieren würde. Elektronische Kriegsführung ist komplex und anfällig, vor allem angesichts von elektronischen Gegenmaßnahmen und Gegen-Gegenmaßnahmen. Sie funktioniert nur eingeschränkt. Die Gegenmaßnahmen ebenso.
Railguns und Abfangraketen neutralisieren 80% der anfliegenden Gefechtsköpfe, obwohl die Hälfte der verteidigenden Feuerkraft durch Täuschungskörper fehlgeleitet wird und zu viele Railguns und Abfangraketen schon beim Start fragmentieren. Dafür funktionieren die Hochgeschwindigkeits-Ausweichmanöver der Angreifer und deren aktive Schutzmechanismen auch nur teilweise. 10% kommen durch die eigenen Ausweichmanöver vom Kurs ab. Defizite und Funktionsausfälle auf beiden Seiten kompensieren sich im Wesentlichen. 40 Gefechtsköpfe kommen durch.
Phase drei ist die Punktverteidigung durch Laser auf den letzten 50 Kilometern. Die Laser neutralisieren die Hälfte der verbliebenen Sprengköpfe. Weitere 30% werden durch die verfrühte Detonation eines einzelnen Sprengkopfs eliminiert. Von den 14 zünden nur 10, davon zwei über dem offenen Meer nach einem misslungenen Ausweichmanöver nur Sekunden vor dem Aufschlag. Bogor und Bandung werden von insgesamt acht Antimaterie-Sprengköpfen mit einigen Megatonnen Sprengkraft getroffen. Jakarta bleibt von einem direkten Treffer verschont, wird aber durch die Explosionen in Bogor in Mitleidenschaft gezogen. Jakarta, Bandung und Bogor bilden zusammen den West-Java Jakarta Megaplex.
Die Rebellen der Shackleton-Region auf dem Mond müssen die Zerstörung ihrer Heimat mitansehen, ohne etwas dagegen unternehmen zu können. Die militärische Situation auf dem Mond wird hoffnungslos. Die anderen Beschützer des Mondes rücken weiter vor. Inzwischen ist für die Angreifer auch Verstärkung von der Venus unterwegs. In ihrer Verzweiflung verwenden die Rebellen die letzten Langstreckenkapazitäten auf militärische Anlagen und Beschützerpaläste bei L5 und im Erdorbit. Dann werden sie innerhalb von wenigen Tagen überrannt. Auch deshalb, weil sich manche der Verteidiger in ihr Schicksal fügen. Es gibt keine Überlebenden.
Einen Monat später macht Terrax seine Drohung gegen die Heimatstädte von Söldnern wahr. Alle Heimatstädte von rebellierenden Truppenkontingenten werden angegriffen. Gegen die schnellen Projektile kinetischer Schläge ist das irdische Verteidigungssystem fast wirkungslos. Die Metropolregionen von Jakarta, Singapur, Tokio, Shanghai, Istanbul, Lima, Kairo, Paris, Chicago, Boston und Kinshasa werden ausgelöscht durch tausende bis zu 100 km/s schnelle Projektile, jedes mit einer nichtnuklearen Sprengkraft von 10 Kilotonnen TNT.
Die meisten der betroffenen Städte wurden evakuiert. In den fünf Wochen seit Beginn des Aufstands konnten weltweit 140 Millionen Menschen in Sicherheit gebracht werden. 70 Millionen wurden aus Städten evakuiert, die nicht angegriffen werden. Der Angriff auf Tokio, Chicago und Kinshasa kommt überraschend. Dort wurde nicht evakuiert. Insgesamt gibt es 85 Millionen Todesopfer. Die Hälfte davon in nicht evakuierten Regionen.
Fast alle Opfer sind final. Neben den Evakuierungen wurden weltweit auch 30 Millionen Backups angefertigt. Davon werden letztlich fünf Millionen benötigt, die meisten aber mangels Hardware nie physisch reaktiviert. Einige leben als Simulationen weiter. Der Großteil der Backups wird im Lauf der Zeit aus Kostengründen gelöscht.
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Es gibt noch viele kurze Einträge. Viele davon sind tolle Ideen und wichtige Meilensteine der Entwicklung. Sie verdienen mehr Einzelheiten und mehr Liebe. Die ersten Ergebnisse der Erweiterungkampagne:
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