
3061 Ende der Chinti-Einigungskriege

Einem der letzten beiden dominierenden Schwärme (Krrz) gelingt es, seine Schwarmmarkierungen bei den Schwarmherzen seines Konkurrenten (Zchf) zu platzieren. Sofort identifizieren sich die Individuen des jeweiligen Zchf-Schwarmherzes mit Krrz und wechseln die Seiten. Damit gehören 70% der Chinti zu Krrz. Einzelne Zchf-Schwarmherzen können noch einige Jahre Widerstand leisten. Bis 3070 übernimmt Krrz einige kleinere Schwärme, die sich bis dahin aus den Auseinandersetzungen der großen Schwärme herausgehalten hatten. Die letzten bekannten Zchf-Schwarmherzen werden bis 3073 assimiliert. Alle Chinti gehören nun zum siegreichen Schwarm. Damit endet eine fast 300 Jahre lange Phase der streitenden Schwärme.
Chinti-Individuen aller Kasten werden mit den genetischen Markierungen des Schwarmherzes geboren. Damit gehören sie zu ihrem Schwarm. Sie werden von anderen erkannt und betrachten sich selbst als Mitglieder des Schwarms. Es ist nicht möglich einen Chinti zu überreden, zu bestechen oder zu bedrohen, um ihn zum Seitenwechsel zu bewegen. Die Loyalität ist nicht erschütterbar. Chinti-Individuen sind genetisch auf die Treue zum Schwarm (bzw. ihrem Schwarmherz) geprägt.
Diese genetische begründete Treue klingt nach irdischen/solaren Begriffen uneingeschränkt und unveränderbar. Aber in der Chinti-Biologie ist die genetische Struktur von Individuen flexibler. Chinti können Informationen durch genetisch kodierte Transmitterstoffe übertragen. Historisch wurde ein Großteil der permanenten Information genetisch gespeichert. Während die Menschen Schrift und Buchdruck entwickeln mussten, hatten die Chinti schon immer permanente Speichermöglichkeiten auf Gen-Basis fest eingebaut in ihre Biologie. Im modernen Informationszeitalter verwenden natürlich auch die Chinti digitale Speicher für die gigantischen Datenmengen einer modernen Zivilisation. Aber der grundlegende Mechanismus zur Weitergabe genetischer Information bleibt.
Schwarmmarkierungen sind genetisch kodiert. Sie werden mittels Gentransmitter durch die Luft übertragen. Die Chinti-Biologie ist dafür ausgelegt, schon Spuren von Gentransmittern zu erkennen und zu verarbeiten. Deshalb sind Chinti sehr empfänglich für die Schwarmmarkierungen, die von den siegreichen Truppen verbreitet werden. Die neuen Schwarmmarkierungen verbreiten sich rasant im Nervensystem eines Chinti-Individuums. Damit wechselt das Individuum die Schwarmzugehörigkeit. Aus menschlicher Sicht sieht das aus, wie eine Virusinfektion, die sehr schnell verläuft und die Meinungen und Gedanken des Infizierten manipuliert. Für die Chinti ist es der normale Ablauf. So verbreiten sich Informationen und Überzeugungen.
Für die Übertragung ist ein biologischer Kontakt nötig. Deshalb können Chinti sich mit technischen Abschirmungen widersetzen. Feldschirme, Feldanzüge oder einfache luftdichte Schutzanzüge reichen aus. Bei Kämpfen im Weltraum gibt es natürlich keinen Direktkontakt. Chinti-Schiffe kämpfen deshalb bis zum Ende. Sie geben nie auf. Historisch war das ganz anders. Bei archaischen Chinti wurden offene Feldschlachten durch die Übermacht der Schwarmmarkierungen in der Luft entschieden. Sobald eine der konkurrierenden Schwarmmarkierungen überwog, wechselten die Krieger die Seiten. Bei militärischen Konflikten ging es deshalb darum, die Anzahl der gegnerische Krieger zu verringern. Je weniger Krieger überlebten, desto weniger konnten ihre Schwarmmarkierungen verbreiten. Sobald eine Seite genetisch die Oberhand gewann ("Dufthoheit"), war die Schlacht entschieden. Die verbliebenen Truppen der unterlegenen Partei mussten nicht gefangengenommen werden, sondern sie schlossen sich dem überlegenen Schwarm an und wurden zu vollwertigen Mitgliedern des siegreichen Schwarms. Die Windrichtung spielte eine große Rolle für die Taktik. Und der Einsatz von Markierern, eine Chinti-Kaste, die auf die Verbreitung von Schwarmmarkierungen spezialisiert ist.
In modernen Auseinandersetzungen zwischen Schwarmherzen sind die biologischen Truppen durch technische Mittel vor fremden Schwarmmarkierungen geschützt. Will man heute einen Chinti-Krieger umdrehen, dann muss man ihn entwaffnen und seinen Schutzanzug entfernen oder seinen Feldschirm deaktivieren. Aber Chinti-Krieger geben nie auf. Es ist nicht leicht sie zu entwaffnen. Im Lauf der Zeit haben die Chinti viele Techniken entwickelt, um abgeschirmte feindliche Krieger zu markieren, anfangs mit Markierungsbomben, die mit winzigen nicht tödlichen Splittern Schutzanzüge perforierten. Darauf reagierte man mit verstärkten Schutzanzügen und anderen Gegenmaßnahmen. Später kamen Nanobots dazu, die sich durch Panzerungen arbeiten und die Transmitterstoffe gleich mitführen. Zur Abwehr gibt es Nanophagen, Wolken von Verteidigungs-Nanobots, die Krieger einhüllen und vor den Gen-Bots schützen. Das sind im Prinzip die gleichen Techniken wie bei den Menschen, mit dem Unterschied, dass die Waffen der Menschen versuchen zu töten oder zumindest auszuschalten, während Chinti versuchen, zu markieren und umzudrehen.
Um ein Schwarmherz einzunehmen, müssen nicht nur die Chinti-Individuen markiert werden, sondern auch das Schwarmherz. Schwarmherzen sind wesentlich resistenter als Individuen. Sie haben selbst große Mengen an Gentransmittern in den Drüsen, wo diese produziert werden. Um ein Schwarmherz zu übernehmen, müssen die Angreifer die vorhandenen Gentransmitter möglichst gut entfernen. Dann versuchen mehrere Markierer die Genhoheit zu erlangen. Wie viele Markierer nötig sind und wie lang das dauert, hängt sehr stark von der Größe des zu übernehmenden Schwarmherzes ab. Man schätzt, dass 10-20 Markierer mehrere Stunden brauchen. Die Angreifer müssen dafür die Verteidiger des Schwarmherzes ausschalten und dann den Bereich sichern. Naturgemäß wird das Schwarmherz besonders gut verteidigt. Es ist einfacher, erst die Truppen der Verteidiger zu übernehmen und dann das unverteidigte Schwarmherz zu bearbeiten. Aber die frühe Einnahme des Schwarmherzes hat einen bedeutenden Vorteil für die Angreifer. Chinti-Individuen wollen die genetische Prägung ihres Schwarmherzes haben. Sobald sie erfahren, dass ihr Schwarmherz markiert wurde, versuchen sie von sich aus, die neue Genmarkierung zu erhalten. Sie bekommen die genetische Information entweder vom gerade übernommenen Schwarmherz, bei feindlichen Markierern oder einfach indem sie sich der Markierung nicht widersetzen. Mit anderen Worten: sobald das Schwarmherz markiert ist, folgen die Chinti-Krieger und alle anderen Kasten freiwillig.
Beide Strategien können gleichermaßen zum Erfolg führen. Man kann entweder die Truppen des Feindes besiegen oder das Schwarmherz einnehmen. Die Kombination der Strategien ergibt eine komplexe taktische Situation. In der Spieltheorie heißt diese Kombination "Symmetrisches Capture the Flag mit Siege Timer" parallel zu einem "Team Deathmatch mit Unit Flip".
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Die grosse Erweiterung
Es gibt noch viele kurze Einträge. Viele davon sind tolle Ideen und wichtige Meilensteine der Entwicklung. Sie verdienen mehr Einzelheiten und mehr Liebe. Die ersten Ergebnisse der Erweiterungkampagne:
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