2705 Kriegserklärung der Koalition an Kisor

Beginn des Kriegs gegen die Kisor-Zwillinge.

Die Geschichtsschreibung nennt dieses Jahr als Beginn des Kriegszustands. Alles, was vorher geschehen war, fällt unter die Begriffe Zwischenfall, Kommandounternehmen oder Polizeiaktion.

Schon seit 20 Jahren gibt es ständig direkte militärische Konfrontationen zwischen Soldaten der solaren Koalition und Kisors. Doch nahm die Öffentlichkeit davon weniger Notiz als von spektakulären Aktionen, wie der Deportierung der solaren Diobe-Kolonisten oder der Ermordung der kisorischen Gildevertreter auf Dravemir.

Solche Ereignisse wären aber kein Anlass für einen totalen Krieg gewesen. Der Krieg entwickelt sich aus einer Eskalation der Gewalt, die wie so oft, auf unterschiedliche Verhältnisse und Denkweisen zweier Zivilisationen zurückzuführen ist.

Die öffentliche Meinung der Koalition nimmt den Kisor-Zwillingen vor allem ihre schnelle Bereitschaft übel, alle gegen Menschen gerichteten Aktionen zu unterstützen und die Koalitionsregierung fürchtet die Rivalität des technisch immer noch höherstehenden Kisor. Das Volk der Kisor-Planeten ist empört über die Kompromisslosigkeit, mit der die Siedler auf schon bewohnten Planeten vorgehen, während der Rat der Gilden befürchtet seinen Einfluss und damit seine kommerzielle Macht in der Region zu verlieren.

So sind beide Regierungen entschlossen, ein Exempel zu statuieren und ihren Anspruch im Sektor Deimas durchzusetzen. Die beiden Kontrahenten werden erst nur durch Waffenlieferungen, dann aber auch durch Truppen unterstützt. Dies führt zur taktischen Notwendigkeit auch die Nachschubbasen des Gegners anzugreifen. Die ersten zwei interstellaren Stützpunkte, die angegriffen werden, gehörten Kisor. Kisor schlug zurück und bombardiert Koalitionsstützpunkte. Die Basen der Koalition liegen auf bewohnten Planeten und sind an Kolonien angeschlossen, während die Kisors auf unbewohnten Planeten lagen. Beim Angriff auf eine Koalitionsbasis bei Ifri wird nicht nur der militärische Stützpunkt getroffen, sondern auch mehrere Städte in Mitleidenschaft gezogen. Es gibt große Verluste unter der zivilen Bevölkerung. Die Koalitionsregierung sieht in einem Angriff auf Kisor die einzige angemessene Möglichkeit zu reagieren. Deshalb wird die Kriegserklärung abgegeben.

Die Blütezeit der Menschheit hätte wahrscheinlich noch mehrere Jahrzehnte angehalten, wäre sie nicht durch den ersten Krieg gegen Kisor abrupt beendet worden.

Vom Krieg sind nur die inneren Kolonien in Richtung Kisors bis 150 Lichtjahre, auf der abgewandten Seite bis 80 Lichtjahre und die Koalition selbst betroffen. Die äußeren Kolonien v.a. in Richtung galaktisches Zentrum werden kaum berührt.

2706 Viele Siedler bauen eine eigene Systemverteidigung auf

Viele Systeme, in denen sich Menschen niedergelassen haben, verlassen sich auf den Schutz durch die solare Koalition. Das Solsystem ist immer noch mit Abstand die größte Macht der menschlichen Sphäre. Die Koalition ist in vielen Systemen und auf Planeten aktiv, wo es Probleme mit anderen Völkern gibt.

Aber inzwischen häufen sich Konflikte mit kisorischen Gilden. Die Gilden haben mehr Durchsetzungskraft als viele lokale Fraktionen. Diese Konflikte binden die Kräfte der Koalition. Die äußeren Kolonien sind immer mehr sich selbst überlassen. Sie müssen sich selbst verteidigen können. Das ist nicht ganz einfach, denn die meisten von Menschen besiedelten Systeme sind sehr heterogen. Sie sind noch mehr fragmentiert als das Solsystem. Die Konzentration der Koalition auf die innere Sphäre führt dazu, dass sich viele Fraktionen in den äußeren Kolonien zu Schutzgemeinschaften zusammenschließen. In vielen Fällen entstehen so die ersten systemweiten Organisationen.

2706 Gründung des Fernhandelszentrums Ramas

Das Rama-System entwickelt sich zu einem Handelszentrum für die Völker und Systeme der Umgebung.

2706 Kisor in der Defensive

In den ersten Kriegsjahren reagiert Kisor nur langsam. Der Angriff auf ihren Heimatplaneten kommt für die Bewohner Kisors völlig überraschend, da sie seit Jahrhunderten nur Stellvertreterkriege ausgefochten hatten, und keinesfalls eine solche Eskalation erwarten.

Tatsächlich sind Angriffe auf den Heimatplaneten auch für Kisor nicht unbekannt. Kisor wurde im Lauf der Geschichte mehrmals überfallen und stark verwüstet. Allerdings waren diese Angriffe fast ausschließlich auf Neobarbaren zurückzuführen, und nicht vergleichbar mit einem totalen Krieg zwischen zwei etablierten Völkern. Der letzte bedeutsame Angriff auf das Kisor-System liegt 150 Jahre zurück.

  • 2706 Bombardierung Kisor-Betas: Eingesetzt werden nur kleine Nuklearwaffen bis 100 Tonnen Sprengkraft. Kisor wird durch den Angriff auf die Heimatplaneten überrascht, kann aber den Vorstoß auf Alpha abwenden. Neun Monate später wird die Vergeltung auf das Solsystem abgeschlagen. Dieser Einsatz wird zu einer vernichtenden Niederlage für die schlecht vorbereitete Flotte Kisors.
  • 2707 Kisors Flotte muss die Heimat schützen: Kisor zieht seine Flotte in das Heimatsystem zurück und beschränkt sich auf überraschende Bombardierungen auf Kolonien und Stützpunkte der Koalition. Dabei fallen auch schwere Atomwaffen auf Tarus und Opal.
  • 2708 Versuchter Befreiungsschlag: Zum Jahreswechsel unternimmt die Koalition einen erneuten Überraschungsangriff auf Kisor, muss sich aber schnell zurückziehen. Die kisorische Heimatverteidigung stützt sich auf die überlegene kisorische Technik und auf immense materielle Ressourcen. Unter dem Eindruck des überraschenden Terrorüberfalls der Koalition hatte die sogenannte erste Gilde die kriegführenden Gilden dazu verpflichtet, mindestens die Hälfte der Mittel allein für die Verteidigung des Kisorsystems aufzuwenden ("Totemverdikt"). Dieser Beschluss reduziert die offensive Kapazität Kisors deutlich und ist der eigentliche Grund dafür, dass die Koalition anfangs das Geschehen dominiert. Diese Phase dauert drei Jahre, dann wird das Verdikt immer deutlicher unterlaufen.
  • 2709 Kisor isoliert: Die Strategie der Koalition, Kisor zu isolieren, zeigt Wirkung. Handelspartner und Verbündete Kisors werden zum Abfall bewegt (Tudiey, Ticudeztu u. a.) und seine Basen zerstört oder eingenommen (Typhon: Zentrum der sogenannten äußeren Flotte erobert). Die solare Geschichtsschreibung verharmlost meistens die Vorgänge um Ticudeztu. Der Planet wurde erst durch schwere Bombardements zum Bruch mit Kisor gezwungen. Die Eroberung Typhons war dagegen ein echter Husarenstreich. Ihr Gelingen ist dem Wagemut des militärischen Einsatzkommandos und dem Einfallsreichtum der beteiligten Computerspezialisten zu verdanken, die gemeinsam 70% des Verteidigungssystems neutralisieren konnten.
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