2370 Spacedom

Beginn des Spacedom Baus. Fertigstellung nach 55 Jahren. Der Spacedom wird zum wichtigsten religiösen Integrationspunkt der interplanetaren Zivilisation.

Der Spacedom wurde als Begegnungspunkt für die Religionen der Menschheit entworfen. Die Architekten bezogen sowohl die Architektur der historischen religiösen Symbole auf der Erde als auch neue Möglichkeiten der schwerefreien Architektur heran. Schon das anfängliche Design gewann viele Preise.

Nach seiner Fertigstellung ist der Spacedom für 100 Jahre tatsächlich ein wichtiges Zentrum der interplanetaren Zivilisation. Mehrere Religionen haben prominente Strukturen am Spacedom angesiedelt, darunter die Zentrale der vereinigten christlichen Glaubenskongregation im Raum.

Durch erstaunliche und tragische Ereignisse der folgenden 400 Jahre wird der Spacedom zu einem der wichtigsten religiösen und weltlichen Symbole des Solsystems.

2372 Jupiterschutzabkommen

Der Kongress des Jupitersystems beschließt die Ausweisung von Naturschutzgebieten auf Jupiter. Ende der unregulierten Müllentsorgung auf Jupiter.

100 Jahre wurden alle Arten von Abfall, von biologischem, über chemischen bis zu Reaktorrückständen, in eine instabile Jupiterumlaufbahn entsorgt. Diese Art der Entsorgung war für die Zivilisation im Jupitersystem billig und rückstandsfrei. Die Abfälle stürzten nach 10 bis 30 Jahren ab und verglühten, bzw. verschwanden in den dichten Atmosphärenschichten. Mit dem Abkommen wurden auf Jupiter mehrere Naturschutzgebiete mit insgesamt 30% der Jupiterfläche ausgewiesen. Innerhalb der darauffolgenden 50 Jahre konnte die Entsorgung von belastetem Müll um 80% relativ zum Müllaufkommen reduziert werden. Gleichzeitig wurde das Wachstum der Gasproduktion in der hohen Jupiteratmosphäre begrenzt. Ausgenommen waren nur lebenswichtige Rohstoffe für die Lebenserhaltungssysteme des Jupitersystems, für den Export, Forschungszwecke und einige organische Verbindungen. Dem Jupiterschutzabkommen waren jahrzehntelange Proteste und tausende Aktionen von Umweltschützern vorausgegangen. Das Abkommen war stark umstritten und wurde von 70% (nach Immissions-/Extraktionsvolumen) der Habitate ratifiziert.

2375 Beim Bruch der Hsjuang Station kommen 11.000 Menschen ums Leben

Die Station war über 150 Jahre ohne zentrale Kontrolle gewachsen. Sie wurde so zu einem Labyrinth von Einzelmodulen mit ungesicherten Übergängen. Installationen des 17. blauen Vergnügungskonvents überlasten die Sekundärstruktur und führen zum Bruch des Morgenthau-Sektors, während der Konvent mit 20.000 Gästen im Gang war. Daraufhin gerät die gesamte Station in Schwingungen. Nach 30 Minuten bricht das Skelett der Primärstruktur, da durch den Wildwuchs der Module effektiv keine Schwingungsdämpfung mehr gegeben war. Abgeschnitten von der feudal organisierten Energieversorgung sterben 11.000 Bewohner und Besucher von insgesamt 34.000.

2376 Kopernikus-Newhavn Kontroverse

Territoriale Streitigkeiten zwischen der Kopernikus Krater Xingang Gruppe und den Newhavn Territories werden mit Gewaltanwendung aber ohne ernsthafte Verletzungen ausgetragen. 2377 einigt man sich zur Beilegung auf einen sportlichen Wettkampf, den Kopernikus gewinnt

Die Kopernikus-Newhavn Kontroverse begründet die lunare Tradition der Konfliktbeilegung durch sportliche Wettkämpfe. Der erste Wettkampf besteht aus 150 Einzelveranstaltungen. Die physischen Disziplinen werden nach Regeln der lunaren Meisterschaften und die Null-G-Disziplinen nach dem Regelwerk der 0G-Spiele durchgeführt. Daneben gibt es auch einige Strategie- und Kreativitätsdisziplinen. Kopernikus gewinnt mit 78:53 (17 unentschieden, vier ungültig) und damit 60% des Streitwerts.

2382 Ein Virus befällt weite Teile des solaren Informationsverbundes

Die Epidemie wird nach 24 Monaten weitgehend eingedämmt, flammt in der folgenden Dekade immer wieder auf. Ausfälle und Folgeschäden kosten ca. 80% eines Jahresprodukts des Sonnensystems verteilt über zehn Jahre.

Mutation eines zivilen Defensivagenten, Stealth Klasse 3, Inkubationszeit sechs Monate, autokreative Schad-/Nutzfunktion.

2383 Massenflucht von 1,2 Millionen Menschen von der Erde

Der Bundesstaat On2Life, einer der 25 delokalisierten Bundesstaaten, die im Weltrat vertreten sind, organisiert die Flucht seiner Bürger von der Erde. Die Flüchtlinge starten mit einem elektromagnetischen Beschleuniger im Zeitraum von zwei Jahren. Sie werden für den Verlauf der Aktion in einer behelfsmäßigen Containersiedlung in einem weiten Erdorbit untergebracht. Das Unternehmen wird nicht physisch getarnt. Der On2Life Geheimdienst täuscht die irdische Zentralmacht vor allem informationstechnisch. Überwachungsinstrumente werden fehlgeleitet oder geblendet, Aufzeichnungen verfälscht und die Abwesenheit der Flüchtlinge verschleiert. Nachdem 80% der Ausreisewilligen die Erde verlassen haben, muss die Aktion aufgedeckt werden, da sich die Lebensbedingungen auf der geheimen Auffangstation stark verschlechtert haben. Die interplanetare Gesellschaft nimmt große Lasten auf sich, um die Menschen aus dem Auffanglager zu retten und zu integrieren. On2Life wird acht Jahre später als delokalisierter Staat in die Koalition aufgenommen; der erste der Koalition.