2346 Faktische Auflösung der Palladischen Liga durch Aufgabe des Sitzes im Weltrat und Rückgabe der Souveränität an die Mitglieder

Die Palladische Liga bestand dem Namen nach noch 80 Jahre länger.

2347 Mobile Raumkolonie Esperanza

Die mobile Raumkolonie Esperanza verlässt das Sonnensystem mit einer Endgeschwindigkeit von 3000 km/s.

Esperanza startet unter großer Medienbeteiligung. Man geht davon aus, dass die Kosten vollständig über Medienrechte und Merchandising gedeckt wurden. Esperanza reist mit 1% der Lichtgeschwindigkeit und soll Alpha Centauri 500 Jahre später erreichen. Die Raumkolonie meldet sich regelmäßig über 20 Jahre bis in eine Entfernung von fünf Lichtwochen. Das Medieninteresse nimmt schnell ab und wird durch die irdische Regierung stark eingeschränkt.

Obwohl Position und Vektor genau bekannt sind, wird die Raumstation später im Zeitalter der überlichtschnellen Raumfahrt nicht wiedergefunden. Die Vermutung, dass die Esperanza als Medienereignis inszeniert war und nie ein echtes Auswanderungsschiff war, liegt nahe. Angesichts der bekannten ersten Erfolge bei der Raummodulation erscheint es unwahrscheinlich, dass sich Kolonisten tatsächlich auf die lange und beschwerliche Reise begeben hätten.

2349 Omikron-Ereignis

Ein fremdes Objekt durchquert das Sonnensystem.

Das Objekt ist 250.000 Kilometer groß, viel größer als Jupiter. Aber es scheint immateriell zu sein. Jedenfalls übt es keine messbare Gravitation aus. Das Objekt durchquert das Sonnensystem auf Höhe der Saturnbahn mit einer Geschwindigkeit von 370 km/s. Sein Kurs ist absolut linear ohne gravitative Einflüsse. Es gibt keine Kommunikation, nur einen Rendezvous-Versuch durch einen Fusionsfackel-Prospektor. Das Objekt verschwindet nach vier Monaten wieder im interstellaren Raum.

Entdeckt wird das Omikron-Objekt durch seine Wechselwirkung mit dem interplanetaren Wasserstoff. Er sendet beim Durchgang durch das Objekt eine Cherenkov-ähnliche Strahlung aus. Aus dem Sternbild Löwe kommend, zieht das Objekt eine ideale Gerade unbeeinflusst durch die Gravitation der Sonne in Richtung des Wassermanns.

Wegen seiner flachen Neigung von nur 18 Grad zur Ekliptik wird es relativ früh entdeckt, bevor es die Uranusbahn erreicht. Der Saturn steht zu dieser Zeit auf der anderen Seite der Sonne. Das Objekt kommt bis auf 300 Millionen Kilometer an äußere Jupiter-Trojaner heran. Dort gibt es einige kleine Außenposten und unabhängige Basen. Aber die Entfernungen im äußeren System sind sehr groß. Von den Trojanern kann kein Schiff das Objekt erreichen. Ein Kometenprospektor auf dem Weg in den Kuipergürtel (die Guangxian von Xia Bing) kann sich unter Einsatz aller Treibstoffreserven bis auf 30 Millionen Kilometer nähern. Beim Punkt größter Annäherung bleibt trotzdem eine Relativgeschwindigkeit von 150 km/s, so dass sich das Objekt jede Stunde wieder um eine halbe Million Kilometer von der Guangxian entfernt. Die Guangxian driftet anschließend mehrere Monate bis zur Neptunbahn, bevor sie aufgetankt und abgebremst werden kann.

Es gibt viele Theorien zur Natur des Omikron-Objekts. Manche Wissenschaftler halten es für ein unbekanntes makroskopisches Elementarteilchen, andere für das Produkt einer höherstehenden Zivilisation.

Richtung und Geschwindigkeit favorisieren allerdings eine andere exotische Theorie. Das Omikron-Objekt könnte ein sogenannter Uananchi-Knoten sein, ein Punkt im Raum, der in der Raumzeit fest verankert ist (vor Neneh Uananchi, 2231, auch Archimedischer Punkt genannt). Tatsächlich befindet sich das Omikron-Objekt in Ruhe bezüglich des kosmischen Mikrowellenhintergrunds mit einer Relativgeschwindigkeit von unter 10 m/s. Da sich das Sonnensystem mit der Milchstraße in Richtung des Attraktors im Sternbild Löwe bewegt, kam es mit 370 km/s am feststehenden Uananchi-Knoten vorbei, der also nur scheinbar das Sonnensystem durchquerte.

Die Bahn des Omikron-Objekts ist sehr genau bekannt. Trotzdem wird es im Zeitalter des Überlichtflugs nicht mehr wiedergefunden.

2350 Aufstieg Vestas

Bewaffnete Übernahme der Mai-Ling-Station durch Mannschaften der Vesta Domäne.

2351 Baubeginn des Giant Gravitic Interferometers

Im Endausbau wird das GGI aus mehreren Interferometern bestehen, jeweils mit einer Basislänge von der Größe der Neptun-Bahn, die in drei orthogonalen Ebenen um die Sonne rotieren.