2625 Zirkus Qiji bringt exotische Tiere zur Erde

Xie Huarong bringt mit ihrem "Zirkus der Wunder" außerirdische Tiere zur Erde. Die Selfmade-Milliardärin erfüllt sich zwei Kindheitsträume, indem sie interstellare Reisen und den Zirkus miteinander verbindet. Sie sammelt auf mehreren entfernten Welten exotische Tiere und zieht mit diesen (und einer Artistentruppe) als Wanderzirkus um die Erde.

Mit 14 hatte sie ihre Werbeagentur gegründet und diese mit 19 an den globalen Memgenerator Sumanget Pisan verkauft. Sie charterte ein Expeditionsschiff von Artu für drei Jahre und besuchte mehrere Planeten in bis zu 30 Lichtjahren Entfernung. Sie brachte Tiere mit, die sich in der irdischen Sauerstoffatmosphäre dauerhaft wohl fühlen können.

Für die nächsten 30 Jahre dominiert ihr Unternehmen nicht nur den Handel mit außerirdischen Tieren im Solsystem, sondern auch den Export irdischer Tiere.

Xie stirbt später auf einer Expedition – weit entfernt von moderner medizinischer Hilfe – nach dem Angriff eines Barphahatti auf Tsenkher.

2626 Erster Besuch im Sektorzentrum

Eine Expedition besucht Kisor, das Zweiplaneten-Reich (später auch Kisor-Zwillinge genannt). Kisor ist das imperiale Regionalzentrum und damit die lokale Ordnungsmacht.

Nach den Erfahrungen mit der Artu-Domäne und extrasolaren Piraten im Solsystem ist es die wichtigste Aufgabe der Koalition, Beziehungen zu Völkern aufzubauen, die den Menschen bei Angriffen beistehen können. Man hofft, dass die Kisor-Zwillinge als lokale Vertreter des Imperiums diese Rolle übernehmen werden.

Die Koalition mietet ein Interstellarschiff von einem Schiffsvermieter der Babur III Harmonie / Thoris. Das Schiff benötigt für die Reise zum Kisor-System zehn Tage. Ein Schiff aus solarer Produktion hätte zwei Jahre gebraucht.

Das Botschaftsschiff der Koalition erreicht das Kisor System senkrecht zur Ekliptik. Man nähert sich vorsichtig an. Ab einer Entfernung von zwei Lichttagen (ca. 25 Milliarden km) hält das Schiff jede Lichtstunde an, sendet seine Kennung und wartet auf Antwort. Man geht davon aus, dass die Behörden Kisors die Schiffskennung zuordnen können, denn das Schiff hat einen imperialen Transponder. Bei zehn Lichtstunden Abstand empfängt man die Anweisungen der Flugleitzentrale, auf einen Lotsen zu warten. Nach 30 Stunden nähert sich ein Kurierschiff. Über eine flexible Andockröhre wechselt der kisorische Lotse mit zwei Begleitern auf das Botschaftsschiff. Der Lotse geleitet das solare Schiff in das innere System. Dort wird ein Parkorbit um einen Altur-Mond zugewiesen.

Das System ist wie erwartet gut ausgebaut und industrialisiert. Auffällig sind die gewaltigen Verladeterminals im interplanetaren Raum und der interstellare Frachtverkehr. Die Terminals lernt man später als Umschlagplätze der kisorischen Handelsgilden kennen. Es gibt zwei bewohnbare Planeten, Kisor-Alpha, der Ursprung des Volkes und Kisor-Beta, der innere Planet, der durch Ökoformung den Verhältnissen Alphas angepasst wurde. Das Kisor-System hat mehrere Asteroidengürtel, einer davon rotiert als Teil des Ringsystems um den Gasriesen Altur. In den Asteroidengürteln gibt es sehr viel Aktivität. Das meiste davon ist automatisiert. Die Bevölkerung konzentriert sich auf die zwei bewohnbaren Planeten. Nur kleine Siedlungen sind im System verstreut. Es fehlen die orbitalen Habitate und offene Bereiche, die man inzwischen von anderen hochentwickelten Systemen kennt.

Die Menschen werden freundlich empfangen. Ein Mitarbeiter der kisorischen Ausländerbehörde legt einen Vorgang an und nimmt den Fall auf. Das Aktenzeichen für die solare Menschheit: S206297ER. Die Ankunft der Menschen wird geheim gehalten, um keine weiteren Besuche von Abenteurern im Solsystem auszulösen.

Die Botschafterin der solaren Koalition bekommt keinen Zugang zu höheren Stellen.

Nach vier Wochen müssen die Menschen wieder abfliegen, da der Mietvertrag für das Botschaftsschiff ausläuft und die Schiffsverleiher der Babur-Harmonie bei Vertragsüberziehung hohe Zuzahlungen verlangen würden.

In den nächsten 20 Jahren gibt es nur sporadisch Kontakte zwischen Menschen und Kisor. Das Solsystem erhält keine Hilfe gegen Übergriffe von außen.

Dann zieht eine neue Gefahr auf. Ab 2643 werden mehrere Außenposten und Kolonien der Menschen von Kelrecs angegriffen. Die Kelrecs sind den Neobarbaren zuzurechnen. Das sind Völker und Fraktionen, die sich fremde Raumfahrttechnik angeeignet haben, aber für die Verantwortung noch nicht reif sind. Sie haben – aus der Sicht hochentwickelter Zivilisationen – ein mangelhaftes Moralempfinden und plündern jetzt zivilisierte Systeme. Vor allem interstellare Neulinge wie das Solsystem sind der neuen Bedrohung hilflos ausgesetzt. Die Neobarbaren verfügen oft über moderne interstellare Technik, entwendet aus Beständen des Imperiums, das sich seit einiger Zeit nicht mehr genügend um seine Außenbereiche kümmert. Das Solsystem ist dagegen noch technisch unterentwickelt, aber reich an Bevölkerung und Ressourcen.

Die Kelrecs arbeiten sich durch die interstellare Nachbarschaft des Solsystems. Betroffen sind vor allem die solaren Kolonien in Richtung des Kelrec-Heimatplaneten Miro. Die Kelrecs unterscheiden dabei nicht zwischen den verschiedenen irdischen Ethnien, die sich in den von Menschen kolonisierten Systemen niedergelassen haben. Die Bedrohung betrifft die gesamte Menschheit. Ein Angriff auf das Solsystem wird ab 2647 jederzeit erwartet.

Der Verwaltungsvorgang S206297ER, den die formale Anmeldung von 2626 initiiert hatte, durchläuft ordnungsgemäß die imperiale Regionalverwaltung. Im Jahr 2647 erhält das Solsystem den Status eines imperialen Mitgliedsvolkes Kategorie 18. Ein Kurier überbringt der Koalition die offizielle Mitteilung über die Statusänderung. Dieser Kurier beobachtet die Verteidigungsanstrengungen der Menschen und berichtet bei seiner Rückkehr über die Bedrohungssituation im Solsystem. Daraufhin wird Kisor aktiv, entsprechend den imperialen "Vorschriften zum Schutz von Mitgliedsvölkern der Kategorie 17 bis 19", die "substanzielle Hilfe zur Abwendung externer existentieller Bedrohungen" vorsehen.

Zwei Jahre vor dem größten Angriff auf das Solsystem, beginnen die Kisor-Zwillinge die solare Menschheit aufzurüsten. Kisors Truppen greifen nie direkt ein. Aber mit der Hilfe von hunderttausenden kisorischen Beratern, Gigatonnen an technischer Ausrüstung und modernen kisorischen Fabdesigns kann die Kelrec-Bedrohung schließlich abgewendet werden.

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