
2284 Trennung der Erde

Bürgerinnen und Bürger der Erde,
Heute treffen wir eine Entscheidung, die unsere Zukunft und die künftiger Generationen prägen wird. Als Sprecherin des Weltrats komme ich zu Ihnen mit einer klaren Botschaft: Wir müssen unseren Kurs ändern.
Seit Jahrhunderten haben wir unseren Blick in die Ferne gerichtet. Wir haben eine starke Präsenz im Weltraum aufgebaut und vorher nicht für möglich gehaltene Ziele erreicht. Doch in unserem Streben nach den Sternen haben wir unsere eigene Welt vernachlässigt. Unsere Erde befindet sich in einer schweren Krise – geplagt von Umweltzerstörung, sozialer Ungleichheit und wirtschaftlicher Benachteiligung. Wir können es uns nicht länger leisten, diese dringenden Probleme zu ignorieren. Und wir können es uns nicht länger leisten, den Weltraum weiter zu subventionieren.
Nach gründlichen Beratungen hat der Weltrat beschlossen, die interplanetaren Entwicklung einzustellen und unsere gesamten Anstrengungen darauf zu konzentrieren, die Erde zu retten. Wir schätzen unsere bisherigen Weltraumprojekte und Erfolge im Sonnensystem, aber wir müssen unsere Prioritäten neu ordnen. Wir müssen unsere Ambitionen mit Verantwortung und Gerechtigkeit in Einklang bringen und das Wohl der Erdbewohner in den Vordergrund stellen.
Wir werden ein umfangreiches Programm zur Wiederherstellung unseres Planeten ins Leben rufen. Wir werden große Flächen wieder aufforsten, Ökosysteme wieder aufbauen, den Klimawandel bekämpfen und massiv in Bildung, Gesundheitswesen und nachhaltige Lebensgrundlagen investieren. Das wird nicht einfach sein. Wir werden Entbehrungen und Opfer bringen müssen. Aber unser fernes Ziel – den Heimatplaneten für unsere Kinder zu retten – ist jede Anstrengung wert.
Uns ist bewusst, dass diese Entscheidung unsere interplanetaren Partner und die gesamte menschliche Zivilisation im Sonnensystem betrifft. Diese Anpassungen werden schwierig sein, aber wir vertrauen auf die Widerstandsfähigkeit und Innovationskraft unserer Partner im Weltraum. Wir vertrauen darauf, dass sie auf eigenen Füßen stehen können.
Den Völkern der Erde sagen wir: Unsere Reise beginnt gerade. Wir schlagen einen neuen Weg ein, der Entschlossenheit, Opferbereitschaft und Einheit erfordert. Wir sind entschlossen, unseren Planeten zu heilen, auch wenn es hunderte von Jahren dauert. Wir müssen eine starke, nachhaltige Grundlage für zukünftige Generationen schaffen. Mutter Erde wird wieder bessere Tage sehen.
Für unsere interplanetaren Partner: Wir schätzen unsere gemeinsamen Errungenschaften und hoffen auf eine Zukunft in Freundschaft und gegenseitigem Respekt. Gemeinsam werden wir den Herausforderungen begegnen, die vor uns liegen.
Dies ist eine Zeit für Taten, eine Zeit unerschütterlicher Entschlossenheit und Hoffnung. Gemeinsam werden wir unseren Planeten retten und eine gerechte und nachhaltige Zukunft für alle sichern.
Ich danke Ihnen.
Lea Perres, Sprecherin des Weltrats, Virtuelle Halle der planetaren Vollversammlung, 2284.
Der Weltrat unter der Führung der Neosozialistin Lea Perres trifft eine weitreichende Entscheidung: Die Erde zieht sich aus der interplanetaren Entwicklung zurück. Diese Entscheidung verändert den Verlauf der menschlichen Geschichte. Fünf Jahre später tritt die Erde aus der Organisation der Vereinten Planeten (UPO) aus.
Lea Perres, eine überzeugte Anti-Expansionistin, wird als Verteidigerin der Freiheit gegen die Diktatur der Weltfreundschaft bekannt. Nach der Befreiung wird Lea Perres zunächst Übergangspräsidentin der planetaren Union. Mit den Wahlsiegen der Neosozialisten wird sie später Mehrheitsführerin und Sprecherin des Weltrats. Sie engagiert sich besonders für die Bewältigung ökologischer und sozialer Probleme der Erde. Ihre charismatische Persönlichkeit überzeugt viele Menschen, dass erst die Probleme auf der Erde gelöst werden müssen, bevor die Präsenz im Raum weiter ausgebaut werden kann. Damit ebnet sie den Weg für den Trennungsbeschluss im Jahr 2284.
Bis zum späten 23. Jahrhundert haben bedeutende technologische Fortschritte den interplanetaren Verkehr und die orbitale Industrie verändert. Materiestrahl-Technologie macht Reisen im Sonnensystem wirtschaftlich tragfähig. Durchbrüche im Strahlenschutz und -therapie ermöglichen längere Aufenthalte im Weltraum. Autofabs, universelle 3D-Drucker, stellen aus Metamaterialien Alltagsgegenstände und Stationstechnik her. Mit Solarenergie aus Anlagen in sonnennahen Umlaufbahnen wird ein Großteil der interplanetaren Industrie betrieben, und orbitale Fabriken produzieren moderne delokalisierte Informationstechnologie, biomedizinische Produkte und lebensverlängernde Medikamente für den irdischen Markt.
Obwohl die Weltraumwirtschaft erwachsen geworden ist, fließen immer noch viele Mittel der Erde in den Weltraum. Die reinen Subventionen für die Weltraumentwicklung haben stark abgenommen, dafür sind die Zahlungen für orbitale Produkte und Projekte im Raum erheblich angestiegen. Es gibt immer noch einen starken Kapitalabfluss von der Erde in den Weltraum. Trotzdem profitiert nur ein kleiner Teil der Erdbevölkerung von den Hightechprodukten des Orbits. Das führt zu einer wachsenden Kluft zwischen denjenigen, die von der interplanetaren Wirtschaft profitieren, und den vielen, die auf der Erde zurückbleiben.
Die Entscheidung, die interplanetare Entwicklung nicht weiter zu fördern, ist das Ergebnis intensiver Diskussionen und Auseinandersetzungen im Weltrat auf Kreta. Viele der Mitgliedsstaaten sind seit der Befreiung von der Diktatur der Weltfreundschaft neosozialistisch, aber nicht alle. Es gibt auch wichtige expansionistische Bundesstaaten, die gegen diese Entscheidung sind. Mächtige irdische Gigakonzerne mit nur geringen Weltraumaktivitäten unterstützen die neosozialistische Agenda. Im Gegensatz dazu lehnen die weltraumorientierten Konglomerate, die die Expansion im Sonnensystem vorantreiben, die Entscheidung vehement ab. Sie befürchten große wirtschaftliche Einbußen und technologische Rückschritte.
Der Rückzug der Erde aus der UPO verändert die Dynamik der Organisation erheblich. Obwohl die Erde eine wichtige Beitragszahlerin der Space Patrol war und allein durch ihre Größe, Bevölkerung und Wirtschaftskraft erheblichen Einfluss hatte, dominierte sie die UPO nie. Interplanetare Mächte wie die Marsnationen, das Ganymed-Direktorat und die Palladische Liga sind durch weitgehende Automatisierung wirtschaftlich mächtig, obwohl sie eine viel kleinere Bevölkerung haben. Sie haben der von der Erde gegründeten Space Patrol nie vertraut, nachdem diese vor langer Zeit versucht hatte, ihre Unabhängigkeit zu verhindern. Für die verbliebenen Mitglieder der UPO wirkt der Rückzug der Erde auf der politischen Ebene befreiend, wirtschaftlich aber ist es ein schwerer Schlag. Sie fühlen sich nicht länger von der Erde bevormundet, stehen aber nun vor der gewaltigen Aufgabe, die verlorene wirtschaftliche und technologische Unterstützung ersetzen zu müssen.
Die Erde stellt nicht nur die Subventionierung der Weltraumprojekten ein, sondern schließt auch die großen und teuren wissenschaftliche Instrumente im Asteroidengürtel. Noch wichtiger und verheerender für die orbitale Wirtschaft ist, dass die Erde Gesetze erlässt, die allen Handel mit dem Weltraum jenseits der geostationären Umlaufbahn verbieten.
Durch den Verlust der Erde als Markt und Quelle für Technologie, Nahrungsmittel und essenzielle Rohstoffe geraten interplanetaren Einrichtungen in eine schwierige Lage. Die solare Wirtschaft ist immer noch auf erhebliche Unterstützung von der Erde angewiesen. Sie muss sich nun an die neue Lage anzupassen. Viele Außenposten kämpfen ums Überleben. Durch fehlende Ersatzteile gibt es Unfälle, bei denen die Lebenserhaltung von Stationen zusammenbricht, teilweise mit erheblichen Verlusten an Menschenleben. Mehrere Raumstationen und entlegene Asteroidenbasen müssen aufgegeben werden, weil Maschinen versagen oder lebenswichtige Gase und Wasser fehlen. Es gibt viele verzweifelte Reparaturversuche, letzte Versorgungsflüge und Evakuierungen. Der Weltraum ist bereits unter optimalen Bedingungen gefährlich, aber wenn Ressourcen knapp werden, fallen Ausrüstungen und Gesellschaften auseinander, oft mit tödlichen Folgen. Es ist eine schwierige Zeit. Aber irgendwann wird die interplanetare Zivilisation selbstständig und unabhängig von der Erde.
Die öffentliche Reaktion auf die Entscheidung ist weitgehend positiv. Die Bevölkerung der Erde, der die Entwicklung im Weltraum jenseits des Erdorbits wenig Vorteile bringt, begrüßt die neuen Pläne zur ökologischen und wirtschaftlichen Rehabilitation des Planeten. Aber es gibt es auch eine starke Opposition. Einige wichtige Mitgliedstaaten und Unternehmen lehnen die Trennung ab. Sie unterstützen eine Gegenbewegung. Ein radikaler expansionistischer Untergrund entsteht. Diese Gruppen fühlen sich abgeschnitten vom Potenzial des Weltraums und von einer interplanetaren Zukunft. Die militante expansionistische Bewegung glaubt, dass die Zukunft der Menschheit in den Sternen liegt und sie befürchtet, dass eine rein erdgebundene Gesellschaft zu Stagnation und Niedergang führt. Sie organisieren Widerstand gegen die neo-sozialistische Politik und fordern eine Rückkehr zu aktiver interplanetarer Entwicklung.
Die Entscheidung der Erde, sich von der interplanetaren Entwicklung loszusagen und sich später sogar radikal von allen Weltraumaktivitäten jenseits der Erdumlaufbahn zurückzuziehen, ist ein Wendepunkt in der Geschichte. In den nächsten 200 Jahren entwickeln sich die Erde und die interplanetaren Siedlungen weitgehend unabhängig voneinander. Das führt im Lauf der Zeit zu erheblichen Unterschieden in Kultur, Kunst, Gebräuchen und Mentalität. Die Trennung hat später noch schwerwiegendere Folgen: in der Zeit der ersten interstellaren Kontakte müssen die Nationen auf der Erde und im Raum zusammenarbeiten. Aber bevor dies geschieht, führen unterschiedliche Weltanschauungen und tief verwurzelte Missverständnisse zwischen Erde und Weltraum zu neuen Konflikten.
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Die grosse Erweiterung
Es gibt noch viele kurze Einträge. Viele davon sind tolle Ideen und wichtige Meilensteine der Entwicklung. Sie verdienen mehr Einzelheiten und mehr Liebe. Die ersten Ergebnisse der Erweiterungkampagne:
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