2730 Minimum der interplanetaren Bevölkerung bei 300 Millionen

Im Lauf des Krieges ging die interplanetare Bevölkerung von über 700 Millionen auf 300 Millionen zurück. Das ist ein dramatischer Rückschritt. Es zeigt aber auch, dass es relativ einfach und selbstverständlich geworden ist, im interplanetaren Raum zu leben. Selbst unter den schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen gegen Ende des Krieges, während das Solsystem mehr und mehr von extrasolaren Kräften besetzt wurde, konnten hunderte Millionen in künstlichen Habitaten überleben. In früheren Zeiten wären unter solchen Umständen keine Mittel zur Verfügung gestanden, um Raumfahrt und Aufenthalte im All zu finanzieren. Aber inzwischen ist ein Leben im interplanetaren Raum, außerhalb der Biosphäre der Erde, ohne außergewöhnlichen Mittelaufwand möglich. Die Überlebenstechnik ist robust und günstig geworden.

2731 Mittelalter-Ultimatum

Mittelalter-Ultimatum.

Putsch von General Pierre Dux gegen die Militärregierung.

Kapitulation von Kolkata.

Nach der Zerstörung des Verteidigungssystems hätte Kisor jederzeit alle Städte der Erde zerstören können. Die kommerziellen Interessen Kisors sowie humanitäre (genauer: kisorisch alturistische) Gründe lassen das aber nicht zu. Kisors Truppen versuchen deshalb 13 Monate lang mit militärischen Mitteln das Ende des Krieges zu erzwingen und verlieren dabei 80.000 Soldaten und ca. 10,2 Milliarden semiintelligente Kampfeinheiten (u.a. 1 Million Nanokomplexe).

Eine Guerillaaktion in Nordafrika, bei der das nordafrikanische Hauptquartier Kisors schwer beschädigt wird und 5.000 Kisori ihr Leben verlieren, führt zum Ultimatum.

Das kisorische Oberkommando droht mit weltweitem kinetischem Bombardement, der Zerstörung aller Städte und technischen Anlagen. Die Kisori erlitten einst so eine Katastrophe nach einer Plünderung ihrer Planeten. Sie brauchten damals sehr lange, um ihre Technik wiederaufzubauen. Die Zeit ist als das kisorische Mittelalter bekannt. Deshalb die Drohung, die Erde ins "Mittelalter" zu stürzen. Menschen würden es wohl eher als "Steinzeit" bezeichnen.

Die Militärregierung ignoriert das Ultimatum. Sie wird kurz vor Ablauf der ausgehandelten Verlängerung durch Pierre Dux gestürzt. General Dux kapituliert bedingungslos.

Damit ist der Kisor-Krieg auch für die Erde beendet.

2732 Kisor besetzt die Erde und alle interplanetaren Zentren

Nach der Kapitulation durch General Dux gibt es zwar noch einzelne Gefechte, wenn Truppenteile sich nicht ergeben wollen, aber fast überall legen die Koalitionstruppen die Waffen nieder. Millionen Soldaten werden in Lagern zusammengefasst. Alle militärischen Anlagen der Erde werden demontiert und die Raumschiffe beschlagnahmt. Die Militärgouverneurin Kisors in Kolkata, Ednuk Hergo Zorang, bemüht sich um eine gerechte Behandlung der Menschen. Sie hat jedoch keine echte Macht, denn die Landfläche der Erde ist unter den am Krieg beteiligten Gilden aufgeteilt.

2733 Gilden befriedigen Reparationsforderungen in ihren eigenen Bereichen

Dies geschieht in sehr unterschiedlichem Ausmaß. In Nordamerika wird z.B. die gesamte Informations- und Mikrochemoindustrie abgebaut und nach Kisor verschifft, bzw. an andere Völker verkauft. In Südafrika zerstört die dort herrschende Gilde 90% aller Industrie während in Asien Wiederaufbauprogramme laufen.

2734 Höllentor Tsomo

Die Versorgung der internierten Soldaten bereitet solche Schwierigkeiten, dass viele freigelassen werden. Das ist aber regional sehr unterschiedlich. In Südafrika werden keine Gefangenen freigelassen. Innerhalb von vier Jahren stirbt dort jeder zweite an Hunger oder Krankheit.

Die Stadt Tsomo war lange Zeit der Inbegriff für die brutale Behandlung und die grausamen Übergriffe der Seco Gilde im Süden Afrikas, berühmt geworden durch den Beststeller "Höllentor Tsomo" des überlebenden Gefangenen und späteren Centauri Preisträgers Tim Maziacs.

2734 Rücktransport von Siedlern von Planeten mit Urbevölkerung

Die rückgeführten Siedler werden auf solare Fraktionen und die Erde verteilt und wieder eingegliedert. Viele kommen in Auffanglager. Manche Lager werden im Lauf der Jahrzehnte zu Dauereinrichtungen.

2735 Die Gilden werden der Gouverneurin in Kolkata unterstellt

Bindung der Gilden an die kisorischen Rechte und Pflichten der Gemeinschaft und des Individuums. Gliederung der Militärverwaltungen nach den früheren politischen Grenzen.

Die kisorischen Rechte und Pflichten entsprechen in ihrer Funktion den sogenannten Menschenrechten der Menschen. Sie sind – geprägt durch den Alturismus, die dominierende kisorische Religion – noch toleranter und nachgiebiger gegenüber Fehlern des Individuums. Sie haben in den Umgangsformen zwischen Kisori, aber auch zu anderen Völkern einen höheren Stellenwert und werden weniger verdrängt durch andere Interessen als die auf der Erde formulierten Menschenrechte.